Das Marketing-Mindset als entscheidender Impuls für erfolgreiches Recruiting
Marketing und Recruiting haben mehr gemeinsam, als man zunächst vermutet. Viele erfolgreiche Marketing-Strategien finden längst Anwendung im Personalwesen – oft unter anderen Begriffen. Doch in einem Punkt kann sich HR noch stärker vom Marketing inspirieren lassen: beim proaktiven Mindset.
Eine offene Stelle zu besetzen, ist heute eine besondere Herausforderung. Besonders bei Profilen, in denen der Fachkräftemangel deutlich spürbar ist, hat sich die Situation grundlegend gewandelt. Das Angebot an Stellen übersteigt die Anzahl der Stellensuchenden bei Weitem – die Bewerbenden haben die Wahl.
Diese Verschiebung der Machtverhältnisse hat weitreichende Folgen: Unternehmen stehen unter enormem Wettbewerbsdruck. Arbeitnehmende, die am längeren Hebel sitzen, nutzen ihre Position und fordern höhere Gehälter sowie bessere Arbeitsbedingungen. Die Arbeitgeber reagieren darauf mit professionellerem Employer Branding und attraktiveren Benefits-Paketen. Gleichzeitig wächst das Bewusstsein dafür, wie wertvoll die Bindung bestehender Mitarbeitender ist.
Was Recruiting vom Marketing lernen kann
Die beschriebene Situation charakterisiert einen sogenannten «Arbeitnehmermarkt» mit mehr offenen Stellen als aktiv Stellensuchenden. Interessanterweise ähnelt diese Konstellation auffallend einem gesättigten Markt, wie ihn die Konsumgüterindustrie seit Jahrzehnten kennt. Der Vergleich ist simpel: Ersetzen Sie «Stelle» durch «Produkt» und «Arbeitnehmende» durch «Konsumenten».
Recruiter stehen heute vor einer Herausforderung, die Marketing-Experten verschiedenster Branchen bestens vertraut ist. Die naheliegende Frage lautet daher: Was können HR-Verantwortliche von den Erfahrungen aus Marketing und Sales der Konsumgüterindustrie lernen? Konkret: Welche Strategien funktionieren in einem gesättigten Markt, um trotz schwieriger Bedingungen erfolgreich zu sein?
Drei bewährte Strategien für den Erfolg
Die Antwort besteht aus drei sich gegenseitig ergänzenden und verstärkenden Ansätzen:
- Differenzierung – ein attraktives, einzigartiges Angebot definieren
- Kundenbindung – bestehende Kunden halten
- Wettbewerb – wechselwillige Kunden anziehen
Diese Strategien sind im HR-Bereich bereits etabliert, allerdings unter anderen Bezeichnungen:
Differenzierung entspricht dem Employer Branding – der Definition eines unverwechselbaren und attraktiven Angebots für Arbeitnehmende.
Aus Kundenbindung wird Mitarbeiterbindung – die Kunst, talentierte Menschen langfristig im Unternehmen zu halten.
Das Anziehen wechselwilliger Talente erfolgt durch klassisches Recruiting ergänzt um moderne Ansätze wie Social Recruiting, Recruitment Marketing oder Active Sourcing.
Der Schlüssel zum Erfolg: Ein Mindset-Shift
Die Analyse zeigt: Viele Marketing-Strategien und -Taktiken werden bereits im HR und speziell im Recruiting eingesetzt. Es mangelt nicht an guten Ideen. Die wahre Herausforderung liegt vielmehr in einem notwendigen Perspektivwechsel, einem Mindset-Shift.
Da die Rekrutierung neuer Mitarbeitender deutlich kompetitiver geworden ist als noch vor einigen Jahren, muss auch die Herangehensweise der Recruiter aktiver und wettbewerbsorientierter werden.
Marketing first: Die neue Priorität im Recruiting
Das Hauptaugenmerk im Recruiting muss heute auf den Marketing- und Kommunikationsaspekten des Rekrutierungsprozesses liegen. Der administrative Anteil tritt in den Hintergrund. Selbstverständlich müssen Qualifikationen und Soft Skills der Kandidierenden weiterhin überprüft werden. Doch die zentrale Aufgabe eines Recruiters besteht heute darin:
- Das Interesse der Kandidierenden zu wecken
- Eine authentische Beziehung aufzubauen
- Den Einstellungsprozess so reibungslos wie möglich zu gestalten
Wer im Recruiting erfolgreich sein will, muss denken wie ein Marketer – proaktiv, kreativ und mit dem Fokus auf die Candidate Experience.
Erfahren Sie mehr über den nötigen Mindset-Shift im Recruiting in unserer Präsentation vom ARTISET-Kongress.
